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In den letzten Jahren konnte Guatemala große Erfolge gegen die vorherrschende Straflosigkeit im Land verbuchen. Hochrangige Politiker und Militärs wurden wegen Korruption oder ihrer Verbrechen während des 36 Jahre andauernden Bürgerkrieges verurteilt. Nach diesem wichtigen Schritt nach vorne, fürchten die Menschen nun, dass es zurück in die Zeiten der Militärdiktatur geht.

Beobachtung_Widerstand_LaPuyaEs droht eine General-Amnestie für alle Verbrechen während des Bürgerkrieges. Die wenigen unabhängigen Richter und die höchste Instanz der Justiz, das Verfassungsgericht – für die Bevölkerung oft letzte Hoffnung auf Gerechtigkeit – werden massiv unter Druck gesetzt. Viele Gesetze wurden erlassen, die eine klare Repression für Nichtregierungs­organisationen bedeuten.

Die Strategie der Kriminalisierung und Ermordung von Aktivist_innen, die sich gegen Großprojekte wehren, nimmt stetig zu. Alleine die Zahl der ermordeten Umweltaktivist_innen hat sich laut Global Witness von 2017 auf 2018 verfünffacht. Guatemala ist somit das weltweit gefährlichste Land für Umweltschützer_innen. Anfang September wurde für einen großen Teil des Landes ein Ausnahmezustand ausgerufen. Die daraus folgende Militärpräsenz soll der Zivilgesellschaft zufolge, Menschen, die sich dem Bergbau, Wasserkraftwerken und Großgrundbesitzer_innen widersetzen, einschüchtern und bedrohen.

Im kommenden Jahr wird Alejandro Giammattei der nächste Präsident. Genau wie der jetzige Präsident wird er als klarer Vertreter der Militärs gesehen.

Es wird diskutiert, was dies alles für die Aktivist_innen und  Bevölkerung bedeutet.

Der Referent A. Lo Grasso wird neben der allgemeinen Menschenrechtssituation auch einzelne Organisationen vorstellen, die er während seiner Arbeit mit den peace brigades international begleitete.
 

Guatemala, zurück in die Zeiten des Bürgerkrieges?

Zeit: Freitag, den 15. November 2019 um 18 Uhr
Ort: Weltladen Lippstadt, Marktstr. 3,  59555 Lippstadt
Veranstalter: Weltladen Lippstadt
Referent: Andreas Lo Grasso, Guatemala-Projektreferent für pbi-Deutschland, arbeitete mehrere Jahre mit der lokalen Kleinbauernorganisation AFOPADI im Hochland Guatemalas. Für peace brigades international (pbi) absolvierte er in Guatemala einen einjährigen Freiwilligendienst und begleitete bedrohte Aktivis_innen.

Auf ausdrückliche Anfrage von Menschenrechtsverteidiger_innen, die aufgrund ihrer Arbeit bedroht werden, organisiert pbi eine schützende Präsenz mithilfe internationaler Freiwilligenteams.